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Pressemeldung

Halbjahresausblick 2019 - Zinsenland ist abgebrannt. 

Hamburg, 20. Juli 2019 – Der Zins bleibt tot, die Inflationsraten sind relativ gering, liegen aber in Deutschland mit etwa 1,5 % weit oberhalb der nominalen Renditen. Die Weltwirtschaft verliert an Schwung und die konjunkturellen Erwartungen an Deutschland sind deutlich eingetrübt. Reale Vermögensbausteine wie Aktien, Gold und Immobilien zählen zu den Hauptprofiteuren der Finanzrepression und sollten Bestandteil der Allokation sein. 

Kapitalmärkte im Spannungsfeld politischer Verunsicherungen und monetärer Rettungseinsätze der internationalen Notenbanken

Insbesondere der vor mehr als einem Jahr von den USA begonnene Handelsstreit bedroht zunehmend den globalen Aufschwung. Zudem hat die Verschiebung des Brexit keine Entspannung gebracht, sondern lediglich die Phase der Unsicherheit verlängert. 

Verschiebung der Zinswende

Auf die erneute Verschiebung der Zinswende und die signalisierte Bereitschaft der EZB, bei Bedarf sogar noch tiefer in den Zinskeller vorzudringen, reagieren die Bund-Renditen mit einer Niveauverschiebung nach unten. Die Renditestukturkurve der Bundesanleihen verläuft überwiegend "normal", denn längere Laufzeiten werfen höhere Renditen ab als kürzere. Allerdings sind diese mittlerweile bis einschließlich zwanzig Jahre negativ. Daran dürfte sich so schnell nichts ändern.

Realer Kapitalverlust

Die Inflationsraten sind zwar relativ gering, liegen aber in Deutschland mit etwa 1,5 Prozent weit oberhalb der nominalen Renditen. Letztere sind teils stark negative Engagements in inländische Anleihen, führen also zu einem realen Kapitalverlust. Dieser liegt bei zehnjährigen Bundesanleihen derzeit bei rund 1,8 % pro Jahr. 

Aus Sicht der Haspa-Experten lohnen Engagements bester Bonität am inländischen Anleihemarkt nicht. Die Renditen in Deutschland dürften in absehbarer Zeit nahe der Nulllinie oder negativ bleiben. Der reale Kapitalverlust werde zementiert. 

Politische Probleme bedrohen die Konjunktur

Handelsstreit USA - China

Die von den USA ausgehenden Handelsstreitigkeiten erweisen sich als äußerst zählebig. Sollte die Spirale amerikanischer und chinesischer Strafzölle in eine Phase nicht tarifärer Handelshemmnisse übergehen, ist der globale Aufschwung gefährdet.

Brexit

Der Austritt Großbritanniens aus der EU wurde auf Ende Oktober verschoben. Auch zur Jahresmitte ist nicht erkennbar, dass es im britischen Parlament in den nächsten Monaten eine Mehrheit für einen Austrittsvertrag geben wird. Die Haspa Experten gehen von einem harten Brexit aus, der in UK zu einer Rezession führen, aber auch das Wachstum in "Festland-Europa" dämpfen dürfte.

Iran-Konflikt

Neu hinzugekommen ist der Iran-Konflikt, in dem die USA dem Iran mit einem Angriff drohen, sollte er seine Atomwaffenpläne wieder aktivieren. Der aktuelle Ölpreis signalisiert zwar keine unmittelbare Kriegsgefahr. Sollte es allerdings zu einem "Krieg aus Versehen" kommen, dürften die Ölnotierungen in den dreistelligen Bereich schnellen und die Weltwirtschaft schwer belasten. 

Konjunktur: Weltwirtschaft verliert an Schwung 

Die Wachstumsrate des globalen Bruttoinlandprodukts (BIP) wird in diesem Jahr nach Einschätzung des internationalen Währungsfonds auf 3,3 % sinken. Bereits für 2020 rechnet der IWF mit der Rückkehr zu höherem Wachstum. Aus heutiger Sicht befürchten die Haspa Experten, dass die Prognose ab 2020 nach unten revidiert werden könnte.

USA: Keine Rezessionsbefürchtungen

In den USA lag die Wachstumsrate des BIP im Auftaktquartal 2019 aufgrund sinkender Importe und höherer Exporte weit über den Erwartungen. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet wurde ein Plus von 3,1 % erzielt. Im weiteren Jahresverlauf dürfte dieser Wert zwar kaum noch erreicht werden. Gleichwohl sprechen die starke Verfassung des Arbeitsmarktes und das immer noch relativ hohe Verbrauchervertrauen für eine Fortsetzung des Aufschwungs. Im Gesamtjahr 2019 erachten die Haspa Experten ein BIP plus von 2,5 % für realistisch ein.
Trotz Vollbeschäftigung und stabiler Verbraucherpreise halten sich in den USA hartnäckige Rezessionsbefürchtungen. Die Haspa-Kapitalmarktexperten halten eine US-Rezession im nächsten Jahr für wenig wahrscheinlich, zumal 2020 Präsidentsschaftswahlen stattfinden und die Regierung Trump alles unternehmen wird, um die Konjunktur im Wahljahr 2020 in Schwung zu halten. 

Euro-Zone: Industrielle Rezession

Der konjunkturelle Jahresauftakt fiel in der Euro-Zone mit einem BIP-Quartalsplus von 0,4 % recht gut aus. Positiv überraschte erneut Frankreich, das in diesem Jahr deutlich schneller wachsen dürfte als Deutschland. Beunruhigend bleibt allerdings die schwache Verfassung der konjunkturellen Frühindikatoren. Europa befindet sich in einer industriellen Rezession. Die Industrie dürfte in diesem Jahr nicht zum Wachstum beitragen. Angesichts der rückläufigen europäischen Arbeitslosenquote dürfte der private Verbrauch weiter zunehmen und die Konjunktur stützen. 

Deutschland: konjunkturelle Erwartungen deutlich eingetrübt

Die Haspa Experten gehen davon aus, dass sich das BIP-plus der Euro-Zone in diesem Jahr auf 1,2 % verringert. Das enttäuschende Abschneiden Deutschlands verhindert eine höhere Euro-Wachstumsrate. Im größten Land der Euro-Zone trübten sich die konjunkturellen Erwartungen deutlich ein. Der ifo-Geschäftsfklimaindex scheint keinen Boden zu finden, der industrielle Einkaufsmanagerindex liegt klar unterhalb der Wachstumsschwelle und selbst das Konsumklima hat sich zuletzt abgekühlt. Zudem weist der Aufschwung am Arbeitsmarkt demografisch bedingt erste Ermüdungszeichen auf. Aus Sicht der Haspa-Experten zeichnet sich für das Gesamtjahr 2019 eine Wachstumsrate des BIP zwischen 0,5 % und 1,0 % ab.

Gold besitzt Potenzial

Der Goldpreis kletterte im Frühjahrsquartal stetig nach oben. Mitte Juni wurden die Chancen für steigende Goldnotierungen immer besser. Aus technischer Sicht besitzt der Goldpreis derzeit Potenzial bis in den Bereich um 1.600 USD. 

Aktienmarkt: Profiteur der Geldpolitik

Auch wenn der Aktienmarkt derzeit angemessen bewertet ist, sollte er aufgrund der lockeren Geldpolitik gut unterstützt bleiben. Nach dem ausgeprägten Kursaufschwung in der ersten Jahreshälfte erwarten die Haspa Experten in den verbleibenden Monaten bis zum Jahresende tendenziell einen Tradingmarkt. Ein guter Indikator für antizyklisches Investieren stellt die Volatilität dar. Ist sie tief und damit Ausdruck der Sorglosigkeit der Marktteilnehmer, bieten sich Gewinnmitnahmen an. Ist sie hoch, sollten entsprechend Aktienpositionen aufgestockt werden.

Anlagestrategie:

Zum Halbjahreswechsel steht fest: Zinsenland ist abgebrannt. Die rückläufigen negativen Realzinsen haben eine neue Dimension erreicht und belasten Sparer aufgrund der de facto stattfindenden Enteignung schwer. Daher sollten Anleger auf jeden Fall darauf achten, überhaupt investiert zu sein. Und das möglichst breit diversifiziert. Bei der Auswahl der Klassen empfehlen die Haspa Experten eine Mischung aus Sicherheit und Chance. Das Verhältnis von chancen- und sicherheitsorientierten Anlagen richtet sich nach der persönlichen Risikobereitschaft. In der Welt dauerhaft niedriger Zinsen sollten Anleger auf jeden Fall darauf achten, überhaupt investiert zu sein. Und das möglichst breit.

Aus Sicht der Kapitalmarktexperten der Haspa kommt derzeit kaum eine Allokation ohne Aktien aus. Insbesondere setzen die Kapitalmarkt-Experten der Haspa auf die sogenannten Megatrends. Die dort vertretenen Unternehmen sorgen über Konjunkturzyklen hinweg für strukturelles Wachstum auch in Zeiten einer rückläufigen Weltkonjunktur. Hier bietet sich die Anlage in Themenfonds spezialisierter Vermögensverwalter an. Zu nennen ist insbesondere der Bereich der Medizintechnik, der vom demografisch geprägten Innovationsdrang profitiert. Aber auch eine Akzentuierung des Technolgiesektors nehmen die Haspa-Experten unverändert vor. Sie bevorzugen eine aktiv gemanagte Investmentfondslösung, die technologisch geprägte Teildisziplinen wie z. B. "künstliche Intelligenz", "Internet der Dinge", "IT-Sicherheit" oder "Gaming" berücksichtigt. Für die aufstrebenden Länder oder auch "Emerging Markets" sprechen die günstige Bewertung, deutlich höhere Wachstumsraten und die nachlassende Belastung durch höhere US-Zinsen.

Da klassische Zinsanlagen wie insbesondere Sicht- und Termineinlagen in diesen besonderen Zeiten des Negativzinses für den Anleger weder einen Wertzuwachs noch eine reale positive Rendite aufweisen, sollte ihr Portfolioanteil reduziert werden. Als weitere Beimischung favorisieren die Haspa Experten Fremdwährungsanleihen aus bonitätsstarken Ländern, die ein unverändert "normales" Zinsniveau haben. Ein Beispiel hierfür ist Norwegen, das eine solide Volkswirtschaft aufweist.

Darüber hinaus favorisieren die Kapitalmarktexperten der Haspa Staatsanleihen aus Schwellenländern, die auf US-Dollar lauten. Sie erhalten Rückenwind vom sinkenden Zinstrend in den Industriestaaten, insbesondere in den USA. Generell gilt: Schwankungen der jeweiligen Währungen zum Euro sind hier immanent und sollten passend zum Gesamtrisiko des Vermögens berücksichtigt werden.

Fazit:

Im ersten Halbjahr haben globale Aktienindizes als auch fast alle Segmente der Anleihemärkte von der Kehrtwende der Währungshüter profitiert.

Aus dem befürchteten monetären Gegenwind ist in den vergangenen Monaten Rückenwind geworden. Sowohl die US-Notenbank als auch die Europäische Zentralbank haben die Finanzmarktstabilität anscheinend wieder ganz oben auf ihrer Agenda verankert und dürften für stark gedämpfte Renditen sorgen.

Vor diesem Hintergrund gilt es, das "Tal der toten Zinsen" mit der richtigen Ausrüstung und einem möglichst auskömmlichen Portfolio sicher zu durchqueren. Die Kapitalmarktexperten der Haspa empfehlen eine ausgewogene Mischung aus Aktien, Immobilien, Gold, Fremdwährungen und speziellen Themenfonds. 

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