Risiken im Griff

Die EU treibt den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft voran. Für Unternehmen gibt es konkrete Vorgaben, was als nachhaltig gilt und was nicht. Die Regelungen rund um die sogenannte EU-Taxonomie sind allerdings ebenso komplex wie umfangreich und umfassen ausgedruckt mehr als 30.000 DIN-A4-Seiten. Wer soll das alles beherrschen? Dabei assistiert KI, also Künstliche Intelligenz. Die Haspa nutzt für ihre Kunden die KI-unterstützte-Software „TAXO TOOL“, um Vorhaben zu analysieren, Risiken zu bewerten und so für mehr Planungssicherheit in Bezug auf die Nachhaltigkeits-KPIs zu haben. Für viele Unternehmen ist es wichtig zu wissen, ob Ihre Vorhaben den Kriterien der EU-Taxonomie entsprechen, denn oft sind sie selbst berichtspflichtig oder benötigen die Informationen für ihre Stakeholder.

Gefährdete Vermögenswerte

„Die Nutzung automatisch bereitgestellter Klima-Risikodaten auf den Standort der Investition ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Bewertung der physischen Risiken“, sagt Haspa-Nachhaltigkeitsexpertin Mieke Lindner. Als solche potenziell gefährdeten Vermögenswerte gelten nicht nur Immobilien und Firmenstandorte an Küsten und Flussufern. Auch weitere Naturereignisse wie die Überhitzung von Städten, plötzliche Starkregenereignisse oder Stürme können Auswirkungen auf zukünftige Immobilienwerte haben. Zudem sind zwei Drittel der Gebäude in Deutschland wenig energieeffizient und drohen aufgrund strikterer Vorgaben an Wert zu verlieren. Auch deshalb ist die Energieeffizienz ein wichtiges Kriterium im TAXO TOOL. 

Die „Bäume“ der EU-TaxonomieDas TAXO TOOL kann noch viel mehr, für alle Unternehmen – auch jenseits der Immobilienbranche. „Wir haben alle über 150 in der EU-Taxonomie beschriebenen Wirtschaftstätigkeiten im TAXO TOOL abgebildet und passen bei jeder regulatorischen Änderung die Kriterien umgehend an“, sagt Dr. Hans-Peter Güllich, CEO von Dydon AI, eines der Unternehmen hinter dieser Lösung. Für jede Aktivität hat Dydon AI entsprechende Entscheidungsbäume entwickelt. „Derzeit gibt es 280 Prozessbäume für mehr als 1200 verschiedene Arbeitsabläufe“, sagt Guellich. Damit das TAXO TOOL sein Können ausspielen kann, braucht die Software allerdings Daten. „Bei Immobilien liegen entsprechende Daten und Dokumente meist vor, unsere Software kann beispielsweise alle Energieausweise automatisch auslesen“, sagt der CEO von Dydon AI. „Sind die Daten innerhalb der Dokumente vorhanden, können die Fragestellungen der EU-Taxonomie automatisch beantwortet werden.“

Datenschutz ist kein Problem. Die KI erhält keinerlei unternehmens- oder personenbezogenen Daten. Das Taxo Tool überprüft nicht das Unternehmen selbst, sondern „nur“ die geplante Investition auf die sechs Umweltziele der EU-Taxonomie:

• Klimaschutz
• Anpassung an den Klimawandel
• Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser oder Meeresressourcen
• Übergang zur Kreislaufwirtschaft
• Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung
• Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und Ökosystemen

KI mit hohem Komfort

Das TAXO TOOL wurde gemeinsam vom Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), seiner Tochtergesellschaft VÖB-Service sowie deren Kooperationspartner, dem Softwareunternehmen Dydon AI, so entwickelt, dass es für Finanzinstitute möglichst einfach und sinnstiftend zu nutzen ist. Das ist gelungen: Haspa-Nachhaltigkeitsexpertin Mieke Lindner lobt „die intuitive Bedienung und den hohen Komfort“. Mithilfe des TAXO TOOLs können für Banken und Unternehmen sowohl Prozesse automatisiert als auch Chancen für mehr Nachhaltigkeit aufgezeigt werden, sagt Olaf Zißner, Abteilungsleiter Non-Financial Risk bei VÖB-Service. „Die verfahrenstechnischen Modelle ermöglichen eine Bewertung, auch wenn wichtige Daten nicht vollständig zur Verfügung stehen.“ So kann das TAXO TOOL für bestimmte Wirtschaftstätigkeiten bei der Ermittlung der CO2-Emissionen unterstützen und diese berechnen, sofern der regulatorisch geforderte Emissionswert selbst nicht vorliegt.

Haben Sie noch Fragen zum Thema Nachhaltigkeit? Kein Problem. Wir sind für Sie da.