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„Trump liegt ökonomisch völlig richtig“, so Prof. Dr. Thomas Straubhaar

„Trump liegt ökonomisch völlig richtig“, so Prof. Dr. Thomas Straubhaar

Unter Präsident Donald Trump steuert die USA auf einen sich verschärfende Handelskrieg mit China zu. Darin waren sich die Experten auf dem Podium des Haspa Unternehmertreffs einig. Die deutschen Unternehmen werden leiden unter dem Zweikampf der Giganten.

„America first!“ Was Donald Trump im Wahlkampf versprochen hat, will er als Präsident umsetzen. Für die US-Wirtschaft bedeutet das: Heimische Unternehmen werden bevorzugt, ausländische Unternehmen durch steigende Zölle behindert. „Trump benutzt Wirtschaft als Waffe, um geopolitisch Erfolge zu erzielen“, sagte der USA-Experte Dr. Josef Braml auf dem Haspa Unternehmertreff. Gerichtet wird diese Waffe allerdings weniger auf Deutschland und überhaupt Europa, sondern insbesondere auf China.   

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Amerika vs. China

Lange Jahre hat die USA die Weltordnung bestimmt, im 21. Jahrhundert will China diese Rolle einnehmen. Europa hat seinen Einfluss längst verloren, es wird in den USA spöttisch als „Museum“ bezeichnet. Als ernsthafter Konkurrent auf dem globalen Parkett werden die Europäer von Trump nicht mehr gesehen. „Es geht um Amerika vs. China, daran wird in Washington alles gemessen“, sagte der der frühere HWWI-Direktor Prof. Dr. Thomas Straubhaar auf dem Haspa Unternehmertreff. Die USA müsse die eigene Position stärken, was zu Konfrontationen führt. Die seien unvermeidlich: „Mit seinen knallharten Aussagen gegenüber China liegt Trump völlig richtig“, sagt Straubhaar. Der Republikaner habe die Wahlen gewonnen, weil er den Menschen glaubhaft versicherte, dass es ihnen unter seiner Präsidentschaft wirtschaftlich besser gehen wird. Dieses Versprechen werde er halten: „Donald Trump wird den Amerikanern ökonomisches Wachstum bringen.“

Der Weg zu diesem Wachstum führt über die Re-Nationalisierung und die Re-Politisierung der Wirtschaft – und über eine Re-Industrialisierung. „Trump rollt der Industrie rote Teppiche aus“, sagte Straubhaar. Heimische Unternehmen sollen gestärkt werden, die Exportquote soll erhöht werden. Importe werden durch steigende Zölle verteuert – vor allem Importe aus China, aber auch Waren und Güter aus Deutschland.   

Was also können deutsche Unternehmen tun?

"Die Haspa kann die Unternehmen dabei unterstützen, sich auf kommende Turbulenzen – nicht nur durch steigende Zölle – vorzubereiten und sich robust aufzustellen.“

Bernd Schimmer
Chef-Investment-Stratege der Haspa

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Droht ein Handelskrieg mit China?

Viele Indizien deuten darauf hin, dass Donald Trump auf einen sich verschärfenden Handelskrieg mit China zusteuert und sich nicht vor Konflikten scheut. Zu den Leidtragenden dieses Konflikts könnte auch die deutschen Wirtschaft zählen. Auf dem Hamburger Unternehmertreff wurde das Szenario skizziert, dass sich deutsche Unternehmen bald entscheiden müssen, ob sie sich bei einem Handelskrieg auf die Seite Washingtons oder auf die Seite Pekings schlagen. Ein Drittel der Hamburger Unternehmerinnen und Unternehmer halten dieses Szenario für realistisch.

Die Folgen dieses Handelskriegs wären desaströs für Deutschland. Die USA und China sind die wichtigsten Handelspartner. In beide Richtungen werden jeweils Waren in dreistelliger Milliardenhöhe bewegt. 9,9 Prozent der Exporte gehen derzeit in die USA, immerhin 6,1 Prozent nach China. 11,5 Prozent der Importe kommen aus China, 6,5 Prozent aus den USA. Die Partnerschaft zu einem der beiden Staaten einzustellen, hätte Milliardenverluste für die deutsche Wirtschaft zur Folge. Aber es ist auch richtig, dass auf unseren europäischen Handelspartnern ein Großteil des Warenaustausches basiert. 

Die Sache mit den Importzöllen

Soweit ist es allerdings noch nicht. Derzeit steht „nur“ die Ansage von Donald Trump im Raum, die Importzölle zu erhöhen. So ärgerlich das für exportierende Unternehmen und ihre Zulieferer ist: Auf Dauer gibt es auch Wechselwirkungen, sagt Ökonom Thomas Straubhaar. Wird der Dollar stärker, können die USA billiger importieren – während sich Exporte verteuern. Daher wird, so seine Prognose, ein schwacher Euro die steigenden Preise in den USA durch die höheren Zölle teilweise wieder kompensieren.

Das sieht Bernd Schimmer, Chef-Investment-Stratege der Haspa, ähnlich. Er hat dabei eher die Verbraucher im Blick: Zölle verteuern den Kauf von Waren und belasten somit den Konsum. Sobald sich das in den Kapitalmärkten widerspiegelt, würde Trump reagieren und die Höhe der Zölle nachjustieren. „Mit den Zöllen“, zeigt sich Schimmer überzeugt, „können wir bis zu einer bestimmten Höhe umgehen, auch unser EU-Binnenmarkt ist in vielen Teilen ein abgeschotteter Markt.“

Die Schlagkraft schwankender Riesen

Bernd Schimmer hält, „was Trump ökonomisch für das Wachstum der US-Wirtschaft vorhat, für gar nicht mal schlecht“. Den Investment-Strategen treibt, ebenso wie die anderen Experten des Haspa Unternehmertreffs eine andere Sorge um: eine Eskalation des möglichen Handelskriegs zwischen China und den USA. Beide Mächte sind nicht so stark, wie sie sich gern geben. „Wir haben zwei schwankende Riesen“, sagte Josef Braml. „Die Erfahrung zeigt, dass gern mal nach außen ausgeteilt wird, um das zu kaschieren.“ Mit Wirkungstreffern für die deutsche Wirtschaft.

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