„Du suchst eine eigene Wohnung oder ein Haus auf St. Pauli? Guter Witz!", würden wohl die meisten Hamburger entgegnen, wenn Sie Ihnen von Ihrer Suche nach einer eigenen Immobilie auf dem Kiez erzählen. Denn Eigentumswohnungen oder Häuser, die zum Verkauf stehen, sind auf St. Pauli Mangelware.
Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem und was das für die Immobilienpreise bedeutet, kann sich jeder ausmalen.
St. Pauli, das ist eben der Kiez Hamburgs, auf und nicht in dem man wohnt. Alles ist hier anders als in anderen Stadtteilen, die deshalb auch nicht der Kiez sind, sondern Viertel. St. Pauli ist der Ort in Hamburg, den Menschen aus der ganzen Stadt und der Welt jede Nacht in wilder Entschlossenheit entern, sich zu amüsieren und sich, salopp gesagt, die Kante zu geben.
Selbst Bürotürme scheinen hier zu tanzen, wie der Architekt Hadi Teherani mit seinen Tanzenden Türmen an der Reeperbahn gezeigt hat.
Und weil St. Pauli gefühlt schon immer das Vergnügungsviertel der Stadt war, hat fast jedes Haus eigene Geschichten zu erzählen. Auf St. Pauli feiert man, wohnen tun hier nur Studenten in WGs, Menschen, die im Rotlichtviertel arbeiten und partywütige Singles – doch das ist natürlich nur die halbe Wahrheit.
Bis in die 1990er Jahre war St. Pauli eines der Viertel in Europa, in dem die ärmsten Menschen leben. Auch heute noch ist St. Pauli ein bedeutendes Wohnquartier für Menschen mit geringem Einkommen, doch in die Nachbarschaft sind immer mehr Künstler und Kulturschaffende aus der in Hamburg boomenden Medienszene und der Digitalbranche gezogen.
Das ließ die Mieten in dem zum Bezirk Hamburg-Mitte gehörenden Viertel steigen, den Zusammenhalt jedoch nicht zerbrechen. Auf St. Pauli versteht man sich als Riege der Underdogs, wofür auch der FC St. Pauli, der Fußballclub mit der Piratenflagge, ein Symbol ist.
Im Viertel wird traditionell „links" gewählt, Grüne und Die Linke kamen bei der Bürgerschaftswahl 2020 auf über 60 Prozent, die CDU nur auf drei Prozent.
Wer hier in den kleinen Geschäften, die es in den Seitenstraßen noch gibt, Aufschnitt oder Brötchen kauft, wird mit Namen begrüßt – auch wenn er relativ neu auf St. Pauli wohnt. Es gibt sogar Hamburger, die ihre Immobilie in der Hafencity verkauft haben, um von der Anonymität in die familiäre Atmosphäre voller diverser Lebenskonzepte und -künstler St. Paulis einzutauchen.
Auf St. Pauli ist die Nacht der Tag. Dank zahlloser Clubs, Bars, Varietés, Musicals und Events wie dem Schlagermove oder dem Eurovision Song Contest auf dem Spielbudenplatz ist der Kiez zum wichtigsten Tourismusmagnet Hamburgs geworden. Jeder Backstein, jede Immobilie hat hier eine Story.
Die Davidwache und die Davidstraße sind legendär, die Beatles starteten hier, der Künstler Jörg Immendorf feierte in der Kneipe La Paloma und schuf die Statue von Hans Albers auf dem gleichnamigen Platz.
Die Haspa hat einen Geldautomaten an der Filiale auf der Reeperbahn, dem sogar schon ein eigenes Portrait in der altehrwürdigen „Zeit" gewidmet wurde.
Die Kiez-Ikone und Travestiekünstlerin Olivia Jones führt Touristen und Hamburger in launigen Touren durch Straßengeflecht rund um die Reeperbahn und erzählt viele dieser Kiez-Geschichten.
Es gibt sogar Krimi-Touren, um den Gänsehaut-Episoden auf St. Pauli nachzuspüren, beispielsweise denen um den Frauenmörder Fritz Honka, dessen Lebensgeschichte vom St. Pauli-Fan Heinz Strunk in einem Bestseller erzählt und vom Hamburger Regisseur Fatih Akin verfilmt wurde. Honkas Stammkneipe Der Goldene Handschuh ist noch heute ein Sammelbecken gestrandeter Seelen auf dem Kiez.
Tagsüber prägen Lastwagen mit dem Schriftzug „Durst ist schlimmer als Heimweh" das Bild von St. Pauli. Sie füllen die leer getrunkenen Reserven für die nächste Nacht auf.Doch drumherum floriert eine lebendige Infrastruktur: Eltern bringen ihre Kinder in die Schule oder die Kita, Museen haben geöffnet, es wird eingekauft und geschwatzt.
Vom zentral gelegenen St. Pauli gelangt man mit der U-Bahn 3 oder dem Bus schnell in die Hamburger Innenstadt und in die schöne Parkanlage Planten und Blomen.Wer Grün direkt vor der Haustür möchte, sollte sich übrigens lieber in einem anderen Stadtteil nach einer Immobilie umsehen. Das Kunstprojekt Parc Fiction im Antonipark ist der einzige wirkliche Grünstreifen auf St. Pauli und obwohl der Park mit Blick auf die Elbe fantasievoll gestaltet ist, sind die Palmen hier eben doch aus Metall: eben anders, eben St. Pauli.
Wird schwer. Doch es gibt auch Hoffnung. Bis zum Frühjahr 2025 soll das neue Paloma-Viertel fertiggestellt sein, das auf dem Areal der ehemaligen Esso-Häuser am Spielbudenplatz entsteht. Und auch an der Großen Freiheit 58-70 soll ein komplett neues Wohnquartier errichtet werden. Bisher sind an beiden Standorten noch keine Eigentumswohnungen vorgesehen, doch die Neugestaltung zeigt, dass St. Pauli auch in Sachen Immobilien weiter in Bewegung ist. Wie sollte es in einem so lebendigen Stadtteil auch anders sein?
Der LBS-Immobilienmarktatlas 2023 hat durchschnittliche Kaufpreise für Eigentumswohnungen von 7.716 Euro/Quadratmeter ermittelt. Ein- und Zweifamilienhäuser sucht man nahezu vergeblich in diesem Stadtteil.
Machen Sie den ersten Schritt
Sie wollen mehr wissen über das Leben und Wohnen auf St. Pauli? Die Haspa hat auf der Reeperbahn die wohl bekannteste Bankfiliale der Stadt und unsere Immobilien-Experten kennen sich bestens aus vor Ort.
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