Haspa-Trendbarometer Wohnen: 92 % der Hamburger sorgen sich vor steigenden Energiepreisen
Hamburg, 2. November 2022 – Wie entwickeln sich die Preise für Wohnimmobilien in Hamburg? Steigen sie weiter oder fallen sie schon? Dieser Frage sind in den letzten Monaten einige Immobilienexperten nachgegangen – mit teils recht unterschiedlichen Ergebnissen. Doch was glauben eigentlich die Hamburgerinnen und Hamburger? Also die Menschen, die es persönlich betrifft? Und wie blicken sie auf den drastischen Anstieg der Energiepreise? Diesen und weiteren Fragen rund ums Thema Wohnen ist das aktuelle Haspa-Trendbarometer nachgegangen, eine repräsentative Umfrage unter mehr als 500 Menschen in der Metropolregion Hamburg im Auftrag der Hamburger Sparkasse.
Beunruhigt blicken die Hamburger auf die kommenden Nebenkostenabrechnungen. 92 % bereiten die steigenden Energiepreise Sorgen – darunter haben 30 % große und 38 % sogar sehr große Sorgen. Lediglich 6 % machen sich geringe und gerade einmal 1 % keinerlei Gedanken über den Preisschub fürs Heizen. Schon heute geben rund zwei Drittel (65 %) der Mieter an, mehr als 30 % ihres Nettoeinkommens für Wohnen auszugeben. Bei jedem sechsten ist es sogar schon mehr als die Hälfte. 94 % der Hamburger rechnen zudem damit, dass die Mieten in den kommenden Jahren weiter steigen werden – über die Hälfte (54 %) befürchtet sogar einen starken Anstieg. Da verwundert es kaum, dass 42 % der Mieter Angst haben, sich ihre aktuelle Wohnung in Zukunft nicht mehr leisten zu können. Dabei steht der Mietmarkt zunehmend unter Druck. "Aufgrund der gestiegenen Zinsen und Nebenkosten geben einige Kaufinteressenten ihre Suche nach Wohneigentum auf. Möchten sie dennoch ihre Wohnsituation verbessern, suchen sie nun wieder vermehrt nach Mietwohnungen. Die ohnehin schon hohe Nachfrage in diesem Segment steigt also weiter, während das knappe Angebot zunehmend schrumpft. Gleichzeitig fehlt es jetzt und auch perspektivisch an Neubauten", berichtet Andreas Gnielka, Geschäftsführer des Immobiliendienstleisters Grossmann & Berger, der zum HASPA-Verbund gehört. Das wirkt sich in steigenden Mieten aus.
Wenn sie es sich aussuchen könnten, würden 61 % der Hamburger allerdings am Liebsten im Wohneigentum leben. Nur 30 % sehen sich lieber als Mieter. Trotz steigender Zinsen ist eine große Mehrheit (56 %) weiterhin überzeugt, dass Wohneigentum langfristig günstiger ist als mieten. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es sogar 69 %. Umgekehrt sehen das gerade einmal 21 %. Für 23 % macht es keinen Unterschied. "Die eigene Immobilie ist für viele Hamburgerinnen und Hamburger ein Lebenstraum und wichtiger Baustein der Alterssicherung. Allerdings überdenken Immobilieninteressenten den Kauf jetzt länger, legen größeren Wert auf den Energieverbrauch und prüfen Folgekosten für energetische Sanierungen. Hamburg wird trotzdem weiter wachsen – und damit auch die Nachfrage nach Wohnraum", sagt Jannis Engelhardt, Produktverantwortlicher private Baufinanzierung bei der Haspa.
Für Kaufinteressenten eröffnet die derzeitige Lage auch neue Chancen: "Die letzten Jahre waren Ausnahmejahre auf dem Hamburger Wohnimmobilienmarkt mit einem harten Konkurrenzdruck für Käufer. Nun ist die Situation entspannter und Interessenten können wieder in die Preisverhandlung gehen. Mit den richtigen Argumenten lässt sich so ein interessantes in ein richtig attraktives Objekt verwandeln", so Gnielka. Die Entwicklung der Immobilienpreise wird seiner Einschätzung nach künftig stark vom jeweiligen Objekt und insbesondere von dessen Energieeffizienz abhängen: "Während die Preise für ältere und unsanierte Einfamilienhäuser aus dem Bestand zurückgehen dürften, erwarten wir für energieoptimierte Häuser und Wohnungen weiterhin leichte Preiszuwächse."
Das sehen auch die Hamburger so: Die große Mehrheit der Hamburger (87 %) geht von weiter steigenden Immobilienpreisen aus. 57 % erwarten eine starke Preissteigerung, weitere 30 % gehen von moderaten Wertsteigerungen aus. Lediglich 9 % gehen von einem unveränderten Niveau aus, 5 % sehen gar sinkende Preise. Größter Pluspunkt einer eigenen Immobilie ist auch für die Befragten mit 53 % die Absicherung für das Alter. Aber auch freiere Gestaltungsmöglichkeiten (52 %), das sichere Zuhause auf Lebenszeit und die Unabhängigkeit vor Mieterhöhungen (je 48 %), sprächen für Wohneigentum. Bei den 18- bis 24-Jährigen ist mit 81 % der freie Gestaltungsspielraum sogar der mit Abstand größte Pluspunkt.
Mit einer Wohneigentumsquote von gut 50 % gehört Deutschland zu den Schlusslichtern in Europa. In Großstädten liegt der Anteil sogar noch weit darunter – in Hamburg bei gerade einmal rund 25 %. Um dies zu ändern und sich Wohneigentum überhaupt leisten zu können, wünschen sich 60 % zukünftig eine stärkere Förderung vom Staat. "Der Traum vom Wohneigentum sollte für deutlich mehr Hamburgerinnen und Hamburger realisierbar sein. Denn Wohneigentum entlastet den Mietmarkt und beugt zugleich Altersarmut vor. Gerade für Familien braucht es dafür aber finanzielle Erleichterungen. Ein Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer für Ersterwerber von selbst genutzten Immobilien sollte daher schnell umgesetzt werden. Denn er hilft, Baunebenkosten zu senken und Anreize zu setzen", sagt Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa. "Bei neuen Standards und Bestimmungen sollte die Politik mit Augenmaß agieren. Sonst wird dem dringend notwendigen Wohnungsbau bei den stark gestiegenen Baukosten der Garaus gemacht. Das kann niemand wollen."
Zur Realisierung ihres persönlichen Wohntraums sind die Hamburger bereit, auf andere schöne Dinge des Lebens zu verzichten. 43 % würden weniger verreisen, je 39 % würden Freizeitausgaben einschränken und verstärkt Eigenleistungen einbringen. Die junge Generation ist sogar zu 59 % zum Verzicht auf Freizeitausgaben bereit. Zu Abstrichen bei der Größe (24 %), einem Arbeitszimmer (19 %) oder der Inneneinrichtung (17 %) sind hingegen schon weitaus weniger der Befragten bereit. Kompromisse bei der Lage oder Garten bzw. Balkon einzugehen, kämen sogar nur für 9 % in Frage. Diese Faktoren sind für die meisten Menschen gesetzt.
Eine Immobilie zu kaufen, ist eine Lebensentscheidung. Hier gilt es bereits im Vorfeld viele Details zu klären, von der Objektsuche bis zur Finanzierung. Aktuell beschäftigen die potenziellen Erwerber besonders Fragen rund um die Finanzierbarkeit der Wunschimmobilie: "Kann ich mir die steigenden Kreditzinsen auf Dauer leisten?" (37 %), "Kann ich in Zukunft anfallende Modernisierungen bezahlen?" (34 %), "Kann ich mir die steigenden Preise für Handwerker und Baustoffe leisten?" (30 %), "Kann ich die Grundsteuer langfristig tragen?" und "Welche Investitionen helfen mir Energie einzusparen?" (je 26 %).
Um Energie zu sparen und den Kostenanstieg zu begrenzen, plant jeder zweite Hamburger (49 %) schon jetzt, im Winter weniger zu heizen und stattdessen drinnen lieber wärmere Kleidung zu tragen. 47 % wollen zudem Energiesparmaßnahmen konsequent umsetzen. Jeder dritte (31 %) hat vor, nur bestimmte Räume zu heizen. Wenig Erfolg versprechend wird – sofern überhaupt möglich – derzeit der Wechsel des Energieanbieters gesehen (17 %). "Mehr als zwei Drittel des Energieverbrauchs gehen fürs Heizen und Warmwasser drauf. Jedes Grad weniger beim Heizen spart bis zu 6 % Energie. Mit vielen kleinen Einspartipps lassen sich so schnell einige Hundert Euro pro Jahr sparen", rät Engelhardt. "Die Finanzierung energetischer Sanierungen gewinnt bei uns zunehmend an Bedeutung."
Grundsätzlich stehen die Hamburger Investitionen in den Klimaschutz und die Energiewende offen gegenüber. Jeder zweite Mieter wäre bereit, dafür eine höhere Miete in Kauf zu nehmen. 43 % allerdings nur, wenn sich die Erhöhung mit den zu erwartenden Einsparungen deckt. Ein ähnliches Bild ergibt sich hinsichtlich einer Pflicht zu Photovoltaik-Anlagen auf Privatgebäuden. Während 38 % diese Anlagen uneingeschränkt begrüßen, finden weitere 29 % eine Pflicht nur gut, wenn es im Gegenzug Geld vom Staat gibt. Jeder Fünfte lehnt derartige Vorschriften kategorisch ab.
1. Heizkosten senken!
Drehen Sie die Heizung in Räumen, die Sie wenig nutzen, etwas herunter. Jedes Grad weniger spart rund sechs Prozent Energie. Und achten Sie als Eigentümer auf eine gute Dämmung von Wänden, Fenstern und Heizungsrohren.
2. Stoßlüften statt kippen!
Frischluft ist gut, aber wer will sein Geld schon buchstäblich zum Fenster hinauswerfen?
Daher: Stoßlüften statt Dauerlüften.
3. Goodbye Stand-by!
Elektrogeräte, die im Stand-by-Betrieb laufen, sind immer einsatzbereit. Das ist praktisch. Allerdings fressen sie jede Menge Strom, auch wenn sie gar nicht genutzt werden. Das gilt auch für Ladegeräte.
Der Stand-by-Verbrauch macht etwa ein Zehntel der Stromrechnung aus. Schalten Sie Geräte also komplett aus, wenn Sie sie nicht brauchen.
4. Energiesparend waschen und spülen!
Stellen Sie den Geschirrspüler erst an, wenn dieser auch wirklich voll ist. Und bei der Waschmaschine reichen oftmals auch 30 statt 60°C.
5. Lebensmittel richtig kühlen!
Der Kühlschrank ist einer der größten Stromfresser im Haushalt, denn er läuft rund um die Uhr. Achten Sie auf die richtige Betriebstemperatur um 7°C. Jedes Grad kühler erhöht den Energieverbrauch. Wichtig auch: Tür schnell wieder zu machen!
6. Kochen mit Deckel!
Ob Tiefkühlpizza, Auflauf oder Kuchen: Nutzen Sie zum Backen Umluft statt Ober- und Unterhitze. So kommen Sie für das gleiche Ergebnis mit weniger Energie aus. Und beim Kochen stets den passenden Deckel verwenden. Das spart die Hälfte an Energie.
7. LEDs zur Beleuchtung nutzen!
Eine LED hält nicht nur länger, sie spart gegenüber Glühbirnen auch bis zu 80 % Energie.
8. Beim Neukauf auf Energieeffizienz achten!
Alte Haushaltsgeräte fressen nicht selten eine Menge Energie. Daher kann sich eine Neuanschaffung lohnen. Achten Sie dabei immer auf die Energieeffizienzklasse (A).
9. Stromfresser identifizieren!
Sie möchten herausfinden, wo in Ihrem Haushalt die meiste Energie verbraucht wird? Hier gibt ein handelsübliches Stromverbrauchmessgerät erste Anhaltspunkte. Oder wenden Sie sich an einen Energieberater.
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